Vieles lief schief in Dortmund, in der Rückrunde soll nun alles besser werden: Vor dem Spiel in Leverkusen stellt sich die Frage, wie Trainer Jürgen Klopp sein Team taktisch verändert. Möglich ist eine Variante mit Sahin und Gündogan - die birgt jedoch Risiken.
Große Teile der Fußballrepublik vertreten die Überzeugung, dass es für den BVB in der Rückrunde dieser Bundesligasaison nur eine Richtung geben kann: nach oben. Viel zu gut besetzt sei dieser mit Millionensummen zusammengestellte Kader und viel weiter nach unten kann es ja nun mal nicht gehen. In Dortmund selbst reagieren sie allerdings allergisch auf all die Schulterklopfer. So hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sämtliches Gerede vom internationalen Geschäft auf den Index verbannt: "Wer sich heute noch mit Europa beschäftigt, ist ein Gegner von Borussia Dortmund."
Wieviel lief eigentlich schief?
Um aus dem Keller zu kommen, müssen sie in Dortmund einiges gerade rücken, selbst wenn Trainer Jürgen Klopp während des Trainingslagers im spanischen La Manga noch mit der merkwürdigen Einschätzung überraschte, "wir haben nicht viele Fehler gemacht". Eine Aussage, die angesichts des kolossalen Absturzes für Kopfschütteln sorgte. Prompt widersprach Sportdirektor Michael Zorc: "Nein, das können wir wirklich nicht sagen als Tabellen-17. Es lief einiges schief."
Zuletzt war das kurz vor Weihnachten beim deprimierenden Auftritt in Bremen zu erleben, als die Abstände zwischen den Linien bei der Borussia so groß waren, dass Werder leichtes Spiel hatte. Begründet wurden solche Missstände beim BVB vor allem mit der fehlenden Fitness einer Mannschaft, die aufgrund der WM zu wenig Vorbereitung hatte - zudem plagten das Team Verletzungen. Klopp glaubt nun an den Aufschwung, weil "die Mannschaft physisch jetzt in einem ganz anderen Zustand ist als vor der Saison". Eine Überzeugung, die auch Nuri Sahin vertritt. Der türkische Nationalspieler hat beobachtet, "dass wir körperlich extrem weit und gut vorbereitet sind".
Dortmund glaubt an die Fitness
Das wird auch nötig sein, um wieder mehr von dem auf den Platz zu bringen, was die Borussia in Europa so bekannt machte: Powerfußball, aggressives Anlaufen des Gegners und überfallartiges Umschaltspiel nach Ballgewinnen. Das alles ist nur möglich mit einem Personal, das bei 100 Prozent ist.
Doch nicht nur an der Fitness hat es in der ersten Saisonhälfte gemangelt: Ständig sorgten wechselnde personelle und taktische Ausrichtungen dafür, dass die Sicherheit abhanden kam. Die Probleme prasselten mitunter von außen herein, teilweise war man aber auch selbst schuld: 4:1:4:1, 4:3:3 oder auch ein 4:4:2 mit einer Raute im Mittelfeld und zwei Stürmern: In Dortmund gab es zuletzt viele Aufstellungen zu bewundern - eine Linie gab es nicht.
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