Brutal oder genial? Zoff um HSV-Star Valon Behrami
Der Chef ist zurück auf dem Platz. Zehn Wochen nach seiner Knie-OP gab Valon Behrami gegen Dortmund sein Comeback für den HSV. Es war ein Auftritt, der für viel Gesprächsstoff sorgte.
Eine Stunde durfte Behrami ran. Für Jürgen Klopp waren es 57 Minuten zu viel. „Das war klar Rot“, motzte der BVB-Trainer in Richtung des Schweizer Nationalspielers, der in seiner ersten Szene direkt Gegenspieler Henrikh Mkhitaryan per Ellbogen niedergestreckt hatte und dafür von Referee Peter Gagelmann nur mündlich verwarnt worden war.
Es folgten einige weitere härtere Attacken. Mehr als Gelb gab es für Behrami nicht. Klopp: „Es gab einige Szenen, in denen er frühzeitig zum Duschen hätte gehen können.“
Ganz unrecht hatte der BVB-Trainer mit dieser Einschätzung nicht. Behrami, der von seiner aggressiven Spielweise lebt, hätte sich über eine frühzeitig Abgang nicht beklagen dürfen. Eine Schwächung des Teams wäre das Ergebnis gewesen, stattdessen wird er nun von Hamburger Seite als Held und Heilsbringer gefeiert. Joe Zinnbauer: „Mit Valon haben wir endlich wieder einen Chef auf dem Platz. Er macht das zentrale Mittelfeld dicht. Mit ihm bekommen wir viel weniger Gegentore. So einen Spieler braucht die Mannschaft.“
Und was ist mit der harten Gangart? Für Zinnbauer gehört sie zum Abstiegskampf dazu. „Übertrieben hart war das Spiel aber nicht“, sagt der HSV-Coach, der einräumt, dass man die Szene mit Behrami anders hätte bewerten können, seinen Spieler aber auch in Schutz nahm. „Er ist nach seiner Pause noch nicht wieder bei 100 Prozent. Auch die Koordination fehlt vielleicht ein bisschen. Er würde aber sicher nie einen Spieler absichtlich verletzten wollen.“
Ein Appell an die Referees im Hinblick auf die nächsten Auftritte von Behrami gibt es von Sportchef Peter Knäbel: „Präsenz ist wichtig für uns. Ich gehe davon aus, dass die Schiedsrichter auch künftig die Situationen so bewerten, wie sie sind und dass er nicht vorverurteilt wird und schon mit Gelb ins Spiel geht.“
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