Wer zuletzt lacht, sagt bekanntlich das Sprichwort, lacht am besten, und am Mittwochabend waren das die Juve-Fans. Nachdem vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei Borussia Dortmund noch die BVB-Anhänger mit einer beeindruckenden Choreographie an das Champions-League-Finale von 1997 und den Dortmunder Sieg über Juve erinnert hatten, waren in der 80. Spielmute die Tifosi am Zuge. "Auf Wiedersehen", sang der Gästeblock im Signal-Iduna-Park voller Schadenfreude und auf Deutsch.
Abgang: Für mindestens eineinhalb Jahre ist Schluss für Aubameyang, Reus und Ramos (v.l.) mit Champions League in Dortmund.
Mit dem 0:3 gegen Juventus Turin verabschiedete sich der BVB nach einem "Spiel zum Vergessen" (Trainer Jürgen Klopp im "ZDF") nach vier Spielzeiten von der Champions League. Rückkehr vorerst ausgeschlossen. "Für eineinhalb Jahre ist Schluss mit der Champions League in Dortmund", sagte BVB-Kapitän Mats Hummels und stellte mit Blick auf die Lage in der Bundesliga fest: "Das wird sich nicht mehr ändern lassen."
Das ist (wohl) die Gewissheit des Abends, und diese bringt einige Fragezeichen mit sich. Auch das verdiente Aus gegen Juve hat gezeigt, dass Dortmunds Kader quer durch alle Mannschaftsteile Verstärkungen gebrauchen könnte. Der italienische Rekordmeister erteilte den Westfalen eine Lehrstunde, war "cleverer, abgezockter und am Ende auch besser", wie Sven Bender einräumte. "Wer so spielt, darf nicht weiterkommen", bekannte auch Klopp, der wie alle Beteiligten Klartext redete, an die eigene Adresse gerichtet.
Gibt es einen Investitionsstopp?
Fraglich ist nur, ob und wie sich der BVB zur neuen Saison verstärkt? Da BVB-Chef Hans-Joachim Watzke angesichts der künftig fehlenden Millionen-Einnahmen aus der Königsklasse eigentlich mit einem Investitionsstopp für den Sommer plant, könnten größere personelle Umbaumaßnahmen notgedrungen auch ausbleiben - oder nur dann erfolgen, wenn zuvor Spieler verkauft werden.
Europa League? Dann muss ein Sieg in Hannover her
Insgesamt war es ein enttäuschender Abend aus BVB-Sicht. Ruhig sei es nach dem Spiel in der Kabine gewesen, berichtete Hummels: "Niemand hatte ein großes Lächeln im Gesicht." Das war mehr als verständlich. Für die am Mittwochabend hilf- und ideenlosen Dortmunder geht es nun am Samstag in der Liga bei Hannover 96 weiter (15.30 Uhr). Soll in der Tabelle doch noch etwas in Richtung Europa-League-Plätze gelingen, muss ein Sieg her. Ansonsten dürfte vollends Ernüchterung einkehren.
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