Es ist eine Qual. Hinz und Kunz dürfen den Dortmunder Fall analysieren. Auch nach Freiburg wird die Borussia von Hohn und Schadenfreude begleitet. Alles zum 20. Spieltag
Wer spielt wann gegen wen?
FC Schalke 04 – Borussia Mönchengladbach (Freitag, 20.30 Uhr)
SC Freiburg – Borussia Dortmund (Samstag, 15.30)
VfB Stuttgart – Bayern München
1. FC Köln – SC Paderborn
FSV Mainz 05 – Hertha BSC
VfL Wolfsburg – TSG Hoffenheim
Hamburger SV – Hannover 96 (Samstag, 18.30)
Werder Bremen – Bayer Leverkusen (Sonntag, 15.30)
FC Augsburg – Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17.30)
Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?
Freiburg gegen Dortmund. Fußball kann wunderschön sein, aber auch eine Qual. Durch diese Qual müssen die jahrelang verwöhnten BVB-Fans jetzt durch. Es ist eine Qual, dass jetzt Schüsse der Dortmunder Stürmer aussehen wie Flanken und Flanken wie Schüsse. Dass jetzt Hinz und Kunz diese unanalysierbare Abwärtsspirale analysieren. Dass jetzt eine Zeitungsredaktion, hyänengleich, Zweitligavereine angeschrieben hat und von denen hören will, was der mögliche Abstieg der Borussia für sie bedeutet. Und dass alle am Samstag, sei es mit Sorge oder Schadenvorfreude, auf dieses Duell schauen, das eigentlich ein ungleiches ist. Auf der einen Seite stehen Spieler, die jeder Fan am Vornamen erkennt. Mats, Shinji oder Neven. Doch wer weiß schon auf Anhieb, wie die Freiburger Immanuel, Jonathan und Vladimir heißen? Und der Marktwert der Borussia ist mehr als sechs Mal so hoch (350 zu 54 Millionen Euro). Doch wie viele wetten auf einen Auswärtssieg? Und Klopp sagt jetzt Sätze wie: "Wir sollten die Möglichkeit eines Sieges in Freiburg nicht außer Acht lassen." Der Boden für Hohn ist bereitet. Denkt mal an was Tröstendes, BVB-Fans! Vor genau zehn Jahren musste die Borusssia ihre Aktionäre auf eine "existenzbedrohende Situation" hinweisen. Denkt auch mal an was Schönes! In drei Wochen heißt der Gegner Juventus Turin.
Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Köln gegen Paderborn. Was war das wunderbar in der Hinrunde! Den SC Paderborn hatten vor der Saison alle als sicheren Absteiger getippt. Doch der Verein drehte den Experten eine lange Nase, erbeutete solide 19 Punkte, landete im Mittelfeld. In der Rückrunde jedoch ist alles anders, bislang jedenfalls. Jetzt holt sich die Elf eine Klatsche in Mainz ab und gestattet selbst dem HSV drei Tore. Man hört von Eitelkeiten, der Trainer André Breitenreiter strafte Spieler, weil sie faul oder undiszipliniert geworden waren. Eitelkeiten in Paderborn, wie kann das sein? Wer das fragt, kennt keine Fußballer. Selbst in der Zweiten Mannschaft des FSV Quetschemembach und bei den Alten Herren des FC Kleinkleckersdorf (gerade dort) nämlich gibt es Spieler, die sich für was Besseres halten. Die rumstehen, wenn die anderen rennen. Die sich heimlich freuen, wenn der Mitspieler über den Ball tritt. Paderborn ist überall.
Wer steht im Blickpunkt?
Pep Guardiola. Dieser Mann hat Manieren. Das sagen die, die mit ihm zu tun haben, auch Gegner. Doch wenn das Spiel läuft, vergisst er sie manchmal. Dann sind die Schiedsrichter, ob Mann oder Frau, vor seinen Umarmungen nicht mehr sicher. Und die Coaching Zone versteht Guardiola als unverbindliche Empfehlung für seinen Aufenthalt. Jedenfalls fragen sich nun manche Trainer insgeheim, warum sie für ähnliche oder geringere Delikte auf die Tribüne verwiesen wurden. Wir wollen doch nicht hoffen, dass das mit einem Bayern-Bonus zu tun hat. Jetzt steht zu lesen, dass seine Wanderungen an der Seitenlinie und Annäherungen auch woanders gefragt sind. Katar soll Guardiola erneut ein Angebot als Nationaltrainer unterbreitet haben. Das kleine, reiche Land, das Guardiola als Image-Botschafter zahlt, bildet seit Jahren Nachwuchsfußballer aus. Bis zur Heim-WM 2022 könnte es eine konkurrenzfähige Mannschaft haben.
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